Interdisziplinärer Austausch auf der Nachwuchs-Konferenz der DDR-Forschungsverbünde

Vom 13. bis 16. Juli 2022 trafen sich Promovierende und Post-Docs aus vierzehn DDR-Forschungsverbünden in Leipzig. In sechs verschiedenen Themenbereichen wurden Beiträge aus den jeweiligen Verbundprojekten vorgestellt, die, umrahmt von einem sozialen und kulturellen Programm, zu einem intensiven Austausch führten.

An der interdisziplinären Tagung von und für Promovierende und Post-Docs der vierzehn großen vom BMBF finanzierten DDR-Forschungsverbünde nahmen mehr als 30 Wissenschaftler*innen teil. Die Themenbereiche variierten von Verstehens- und Erinnerungsprozessen, wirtschaftliche Entwicklungen bis hin zu psychischer Gesundheit. Dies sorgte nicht nur für eine Bereicherung des Verständnisses der eigenen Themen, sondern bot auch eine gute Möglichkeit „über den Tellerrand hinauszudenken“. Auch in den angewendeten Methoden der Projekte tauchte diese Vielfältigkeit auf; sowohl qualitative Inhalts- und Diskursanalysen als auch quantitative Modellrechnungen wurden vorgestellt und diskutiert. Trotz der teils sehr verschiedenen Ansätze und Perspektiven gab es auch zahlreiche Überschneidungspunkte. Neben geknüpften Einzelkontakten unter den Wissenschaftler*innen bestehen erste Überlegungen zur Schaffung gemeinsamer Foren und der Wiederholung des Konferenzformates.

Aus dem „DDR-Psych“ Forschungsverbund haben Mitarbeiter*innen des Robert Koch-Instituts, des Universitätsklinikums Leipzig und der Universitätsmedizin Mainz teilgenommen. Es wurden zwei Vorträge zu personalen Ressourcen von Jugendlichen in Ost- und Westdeutschland sowie zu Depressivität, Angst, und Somatisierung bei Binnenmigrierten gehalten. Auch aus anderen Verbünden wurden Themen zur psychischen Gesundheit eingebracht, wie z.B. psychiatrische Versorgung und Inanspruchnahme von Psychotherapie zu DDR-Zeit, körperliche und psychische Folgen politischer Haft in der DDR oder psychische Belastung als Folge sog. Zersetzungsmaßnahmen.

Diese Konferenz war trotz des ungewöhnlichen Formats außerordentlich fruchtbar und erkenntnisreich. Das Aufeinandertreffen so vieler Disziplinen und der offene Austausch untereinander ließen rege Diskussionen entstehen. Fach- und gegenstandsspezifische Expertise wurden dabei immer wieder mit den großen Fragen der DDR-Geschichte, des Transformationsprozesses und ihrer Nachwirkungen verbunden. Die Konferenz wird sicherlich langfristig nachwirken.


(Danielle Otten & Claudia Schmidtke für DDR Psych, angelehnt an den Newsbeitrag des Verbunds Mod-Block_DDR)

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